Der Katholikenrat im Bistum Dresden-Meißen unterstützt die Arbeit der Dresdener “Mission Lifeline” und aller Menschen, die derzeit auf dem Mittelmeer Menschenleben retten und bedankt sich für ihre schwere, aber wichtige Arbeit. Als Kirchenvolksvertretung befürwortet der Katholikenrat alle Initiativen und Aktivitäten, die auf eine Wahrung der grundlegenden Werte des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft gerichtet sind. Damit widersprechen wir ausdrücklich populistischen, fremdenfeindlichen und nationalistischen Positionen und setzen uns für die Menschenwürde ein.

Wir teilen die Einschätzung der UNO-Flüchtlingshilfe, dass die Arbeit der Lifeline-Crew von unschätzbarem Wert ist. Wir sind entsetzt, dass die Frage, ob man Menschen in Lebensgefahr helfen darf oder sie besser sterben lässt, Eingang in die öffentliche Debatte gefunden hat. Die Rettung Ertrinkender zu kriminalisieren und Menschen sehenden Auges und als abschreckendes Beispiel für andere ertrinken zu lassen, halten wir für zutiefst niederträchtig und menschenverachtend.
Wir fordern alle, die in Sachsen, Thüringen, in Deutschland und in der EU politische Verantwortung tragen, auf, sich für die Prinzipien, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Sinne der Freiheit und der Unveräußerlichkeit der Menschenrechte erarbeitet wurden, einzusetzen.
Wir suchen nach einer Politik, die sich im Geist der christlichen Soziallehre den Rechten der Geflüchteten und der Migranten stellt.
Wir stützen die Forderung des katholischen Entwicklungshilfswerks MISEREOR nach einer Abkehr von der auf Abwehr ausgerichteten Haltung der EU gegenüber Menschen, die weltweit auf der Flucht sind.
Wir wünschen eine humane, gemeinsam europäische Asyl-, Flüchtlings- und Migrationspolitik, die einen anderen Weg als den der Isolation geht.
Wir erinnern an die Enzyklika von Papst Franziskus „Laudato Si, über die Sorge für das gemeinsame Haus“ und deren Kernbotschaft, dass Armuts- und Umweltfragen zusammen gehören.
Wir unterstützen eine Politik, die sich nicht abwendet von den zentralen Herausforderungen der Welt.

„Ja“ zur Lebensrettung auf dem Mittelmeer